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Max von Eicken

Ueberflutungen in Karnataka

Waehrend ich mich hier so langsam einlebe, regnet es hier in der Region eine ganze Menge… Hier in Bangalore ist es nicht ganz so schlimm, aber fast jeden Nachmittag hat es ein oder zwei kraeftigere Regenschauer, ansonsten ist das Wetter ueberwiegend schoen. In anderen Teilen von Karnataka (der Bundesstaat, in dem Bangalore liegt) hat es soviel geregnet, dass es schlimme Ueberflutungen gab! Insgesamt schaetzt man, dass ueber 100.000 ihr Zuhause verloren haben – 230 Tote hat es in Karnataka und Andhra Pradesh (Nachbarland)¬†gegeben. 40 Milliarden Rupien Sachschaden sind entstanden (etwas mehr als eine halbe Milliarde Euro)

Naja, wie gesagt, hier bekommt man wenig davon mit – ausser in den Nachrichten… Ich gewoehne mich so langsam an das Leben hier: Kurz vor 7 aufstehen, gegen 7 aus dem Haus, dann eine Stunde Busfahrt, Fitnesscenter (direkt hier auf dem SAP Campus), Fruehstueck (meistens ein oder zwei grosse Kaesesandwiches und eine “fruit-bowl” (Melone, Banane, Ananas und andere leckere Fruechte) fuer insgesamt umgerechnet 50Cent… Dann sind meistens auch die anderen hier im Buero angekommen ;-)
Heim kann ich dann um 5Uhr oder 7Uhr mit dem Shuttle, was je nach Verkehr zwischen einer und eineinhalb Stunden dauert, dann sitzen wir meistens im Wohnzimmer und reden oder schauen TV – irgendwer ist immer zu Besuch! Wir, das sind Noeleen, ihr Mann Vance, Ruedi (17), Tania (19), ich und die zwei Kaetzchen (ca. 3 Monate beide)…

Sorry, die Bilder findet ihr leider alle unten in einer Gallerie – werde sie morgen in den Artikel “einsortieren”…
Eine Leuchtschrift, die am Rand der Stadt auf einem Huegel steht und von Englisch nach Kanada wechselt

Eine Leuchtschrift, die am Rand der Stadt auf einem Huegel steht und von Englisch nach Kannada (lokale Sprache) wechselt.

¬†Warum “Welcome to Dasara”, ich wollte doch nach Mysore!? Tja, die Geschichte beginnt etwas frueher: Am Freitag hat mich der Chef von Noeleen (Mutter meiner Gastfamilie) angerufen und gefragt, ob ich am Samstag mit einer kleinen Reisegruppe nach Mysore fahren moechte, ihm war ein Termin dazwischen gekommen. Er und einige andere Deutsche sind von einem Reiseveranstalter eingeladen worden – natuerlich hab’ ich mich riesig gefreut und sofort zugesagt! (Danke an dieser Stelle nochmal!)
Als ich mich am Freitag Abend auf den Heimweg gemacht habe, bin ich das erste mal mit Dasara in Kontakt gekommen:

Schon die ganze Woche lang werden hier viele gelbe Blumenketten und Bananenblaetter verkauft, mit denen dann Hindus alles schmuecken, “was ihnen das Leben leichter macht” (Autos, Rikschas, Zapfsaeulen, Haeuser, Computer, Werkzeug, …). In einer Pooja-Zeremonie werden die Dinge dann verehrt und man “bedankt” sich, anschliessend werden die Sachen einen Tag lang nicht genutzt. Soweit zumindest der Teil, den ich meine verstanden zu haben – Dasara ist eines der wichtigsten Feste, geht 10 Tage lang¬†und es gibt sehr viele Geschichten und Braeuche darum.

In Mysore finden an diesem Fest aufwendige Prozessionen statt, vorallem am letzten Tag (Montag – Feiertag :-) ). Davon war aber noch nichts zu sehen, als ich mich am Samstag frueh um kurz nach 5 aus dem Bett geschaelt habe, um mit dem Taxi puenktlich um 6:30 in der Stadt zu sein. Dann hatten wir erstmal 3h Autofahrt vor uns – Ueberland ist der Verkehr etwas besser als in der Stadt, aber immernoch gewoehnungsbeduerftig ;-) Angekommen in Mysore haben wir zuerst Fruehstueck bekommen und wurden dann auf traditionelle Art begruesst (Musik, duftender Rauch und einen Punkt auf die Stirn). Anschliessend haben wir uns angeschaut, wie eine indische Familie fuer Dasara dekoriert hat und sie haben uns einiges ueber die Braeuche und Goetter die damit zusammenhaengen erzaehlt (so wird zB an jedem der 10 Tage ein anderer Gott verehrt).

Zum Palast des Marahajas sind wir mit diesem Gefaehrt gekommen, durch den Palast haben wir eine Fuehrung bekommen – Fotografieren war verboten, Kameras wurden uns alle abgenommen. Aber lasst euch sagen: Er ist innen noch vieeeel prachtvoller als von aussen, unmengen Gold, teuerste Holzsorten und Mamor wurden verbaut.

Nach der Fuehrung haben wir Mittagessen bekommen, dann kurz eine Wrestlingveranstaltung besucht und uns ein wenig ausgeruht, bevor wir am spaeten Nachmittag wieder zurueck zum Palast gefahren sind. Hier hab ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Elefanten gestreichelt :-)

Waehrend einer kleineren Prozession von Elefanten, Musikern, Eseln und Pferden in Richtung Palast, wurde dieser hell erleuchtet – ein umwerfender Anblick!

Mit diesen wunderbaren Eindruecken sind wir nach dem Abendessen wieder nach Bangalore gefahren, gegen 12Uhr war ich wieder daheim und bin direkt ins Bett gefallen! Sonntags habe ich ausgeschlafen und Abends das erste mal einen indischen Club von innen gesehen – ein entfernterer Bekannter, der wohl schon ein paar Auftritte hatte, hat zum ersten mal oeffentlich House gespielt. Da hier um 23:30 Sperrstunde ist, sind wir relativ frueh hin und haben danach noch Pizza gegessen und Red Bull fuer umsonst getrunken – Tania und ihre Freundinnen machen mehr oder weniger Werbung dafuer und bekommen dafuer Geld und Red Bull umsonst :-)

Soo und hier jetzt alle Bilder, anklicken vergroessert sie (hoffentlich!!!):

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