Monatsarchiv für September 2009

Soo, gestern bin ich umgezogen in meine “paying guest” Unterkunft… Ist soweit ganz nett, ein kleines Zimmer mit eigenem “Bad” (kein warmes Wasser^^) und eine wirklich nette Familie! Nachmittags bin ich gleich mal mit Tanja (19)¬† unterwegs gewesen und hab gesehen, wie man hier in Indien an ein¬†Tattoo kommt: Man kennt jemanden, der eins stechen kann, zeichnet auf ein Blatt was man sich so vorstellt, legt sich bei ihm aufs Bett und laesst es sich stechen… Nebenher laeuft Musik und staendig kommt und geht irgendjemand^^ “Mikey’s place” ist sone Art Treffpunkt, jeder der vorbeikommt kriegt n Kaffee von seiner Mutter und setzt sich auch mit aufs Bett. Spaeter am Abend sind dann noch einige Leute die ich dort gesehen hab und ein paar andere zu uns ins Haus gekommen. Tanja und ihre Freunde verdienen sich nebenher Geld, indem sie RedBull in der Gegend rumfahren und verkaufen – genau kapiert hab ichs noch nicht.

Heute dann mein erster Arbeitstag in den SAP Labs: Erstmal eine einstuendige Taxifahrt dorthin, am Haupteingang war der Sicherheitsdienst (der hier auf dem gesamten Gelaende unterwegs ist, am Eingang teilweise mit schweren Waffen) schon ueber mich informiert. Von dort aus wurde ich zunaechst ins Empfangsgebauede gebracht, wo man meine Ansprechpartner informiert hat. Dann hat mich der naechste Wachmann abgeholt und quer ueber den Campus (der uebringens -¬†das muss ich mal erwaehnen – eine sehr gepflegte Parkanlage ist. An jeder Pflanze ist ein Schild, was es fuer eine ist und der Rasen ist in einem Topzustand. An vielen Stellen gibt es Brunnenanlagen und Muelleimer (!) – sowas findet sich hier sonst nicht) in das neueste Gebaeude auf der Anlage gebracht. Da habe ich dann wieder einige Minuten gewartet und ein Schild “SAP Labs India We welcome the team from University Neu-Ulm, Germany” gefunden. Nachdem niemand mich abholen kam, haben die Wachleute beschlossen mich mal zu der Gruppe mit den vielen deutschen zu bringen… Als ich dann nach meinem Ansprechpartner gefragt habe, sind sie wieder zurueck gegangen, haben nochmal telefoniert und mich dann endlich ein paar Stockwerke hoeher zur richtigen Person gebracht.

Kala hat mir erstmal den Vice President vorgestellt, der mir kurz gesagt hat, wer fuer mich zustaendig ist und, dass wir nachmittags ein meeting haben, um zu klaeren, was ich hier in den naechsten 3 Monaten tun werde. Anschliessend habe ich eine Weile gewartet, dann dem program director die Hand geschuettelt und eine ganze Weile spaeter ist mein Ansprechpartner angekommen – der ist im morgendlichen Dauerstau nicht zum Buero gekommen :-D .
Er hat sich kurz um seine Sachen gekuemmert und mir dann bei einer Tasse Kaffee schonmal das wichtigste zur inneren Struktur von SAP erzaehlt. Kala ist dabei sich darum zu kuemmern, dass mein System account mal freigeschaltet wird (das geht ueber Walldorf und die brauchen da 2 Tage zu – da hier gestern Feiertag war, fangen die dort heute erst an, sich um die Sachen aus Indien zu kuemmern xD).

Vorhin waren wir beim mittagessen, die Auswahl ist erstmal ziemlich unueberschaubar, es gibt¬†Nordindisches, Suedindisches, Vegetarisches und was-weiss-ich-alles. Nun ja, Ich bin mal gespannt auf das meeting mit dem VP heute Nachmittag – er hat genau eine halbe Stunde fuer meinen Ansprechpartner (der auch seit dem Essen von¬†meeting¬†zu meeting rennt)¬†und mich Zeit…

Max von Eicken

Angekommen in Bangalore!!!

Nach einem eher unspannenden Flug (747, Unterhaltung: State of Play und ein Bollywoodstreifen^^) bin ich dann kurz nach Mitternacht Ortszeit in Bangalore gelandet…

747 in Frankfurt am Gate

Dann durfte ich zu allererst mal zur Schweinegrippekontrolle… OK, ich hab kein Fieber, hab unterschrieben, dass ich keine Symptome hab, wo ich gesessen bin, usw… Danach Passkontrolle, Gepaeck abholen,¬†Zoll und immer wieder wurde ich freundlich von jemandem angesprochen, ob ich das erste mal in Indien waere und ob mich auch jemand vom Flughafen abholt.¬†Kaum¬†lauf ich aus der “Zollkontrolle” raus, hab ich auch schon meine Bekannten getroffen, die mich abgeholt haben. Der einzige Unterschied zwischen drinnen und draussen war die Luftfeuchtigkeit – aber trotz Regen wirklich schoen warm!!! Draussen standen dann auch an die 200 Leute, alle mit Schildern, wen sie abholen. Um in den Flughafen zu kommen muss man Eintritt zahlen, wenn man nicht selbst fliegt ;-) .

Die Taxi-Fahrt nach Hause war dann mein erstes “Abenteuer” hier, auch wenn noch vergleichsweise wenig auf den Strassen los war… Ein jeder hupt und faehrt dann wie er grade Lust hat, dass hier Linksverkehr ist merkt man eigentlich auch nur daran, dass der Fahrersitz vorne rechts ist.¬† Ueberholt wird immer, egal wie wenig Platz ist, da passt bestimmt noch wer hin und draengelt sich dran vorbei. Manche fahren mit Warnblinkanlage, andere ganz ohne Licht und auf Strassen, die aehnlich ausgebaut sind wie Autobahnen, ist alles unterwegs: Kuehe, Motorroller, Rikschas, Kleine LKWs wo hinten Leute drin liegen, Fahrraeder und Fussgaenger(!)… Ein rieeesiges Chaos ^^

Zuhause angekommen habe ich das erste mal “richtig indisches” Essen bekommen (etwas weniger scharf natuerlich ;-) ) und dann sind wir alle schlafen gegangen. Dann hab ich erstmal ausgeschlafen, war erst gegen Mittag wieder wach. Nachmittags haben wir mir ein Zimmer bei einer Familie besorgt, dass naeher an den SAP Labs liegt, von hier aus wuerde ich morgens etwa 2h brauchen… Montag werde ich dann umziehen, da ist hier Feiertag ist¬†(wenn auch eigt nur fuer die Muslime, aber trotzdem ist vieles geschlossen). Auf der Heimfahrt haben waren wir noch bei zwei Steinmetzen,¬†wo man riesige Buddas, Saeulen, Brunnen, Figuren¬†usw aus Granit, Mamor, Terrakotta¬†und sonstwas fuer besonderen Steinarten anschauen und kaufen kann.

Heute (Sonntag) waren wir schoen brunchen im teuersten Hotel der Stadt… leeeecker sag ich nur!!!¬†Sonst ein entspannter Nachmittag, auf der Veranda sitzen, dass warme Wetter geniessen und Kaffee trinken – auch wenn hier eher Tee angesagt ist. Gerade eben kam im indischen TV noch eine Diskussion darueber, ob 3 Sprachen in der Schule Pflicht werden sollen (so plant es iwer aus der Politik)… Dann wuerde man (wenn man zur Schule gehen kann) Hindi, Englisch und die regionale Sprache lernen. Es gibt in Indien insgesamt etwa 1500 Sprachen, am meisten gesprochen wird¬†Hindi (kann aber nicht jeder!), danach Englisch.

Also, es geht mir soweit gut und ich werde hier hoffentlich bald wieder schreiben. Bin mal gespannt auf meinen ersten Arbeitstag am Dienstag!

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