Monatsarchiv für September 2009

Sorry, die Bilder findet ihr leider alle unten in einer Gallerie – werde sie morgen in den Artikel “einsortieren”…
Eine Leuchtschrift, die am Rand der Stadt auf einem Huegel steht und von Englisch nach Kanada wechselt

Eine Leuchtschrift, die am Rand der Stadt auf einem Huegel steht und von Englisch nach Kannada (lokale Sprache) wechselt.

¬†Warum “Welcome to Dasara”, ich wollte doch nach Mysore!? Tja, die Geschichte beginnt etwas frueher: Am Freitag hat mich der Chef von Noeleen (Mutter meiner Gastfamilie) angerufen und gefragt, ob ich am Samstag mit einer kleinen Reisegruppe nach Mysore fahren moechte, ihm war ein Termin dazwischen gekommen. Er und einige andere Deutsche sind von einem Reiseveranstalter eingeladen worden – natuerlich hab’ ich mich riesig gefreut und sofort zugesagt! (Danke an dieser Stelle nochmal!)
Als ich mich am Freitag Abend auf den Heimweg gemacht habe, bin ich das erste mal mit Dasara in Kontakt gekommen:

Schon die ganze Woche lang werden hier viele gelbe Blumenketten und Bananenblaetter verkauft, mit denen dann Hindus alles schmuecken, “was ihnen das Leben leichter macht” (Autos, Rikschas, Zapfsaeulen, Haeuser, Computer, Werkzeug, …). In einer Pooja-Zeremonie werden die Dinge dann verehrt und man “bedankt” sich, anschliessend werden die Sachen einen Tag lang nicht genutzt. Soweit zumindest der Teil, den ich meine verstanden zu haben – Dasara ist eines der wichtigsten Feste, geht 10 Tage lang¬†und es gibt sehr viele Geschichten und Braeuche darum.

In Mysore finden an diesem Fest aufwendige Prozessionen statt, vorallem am letzten Tag (Montag – Feiertag :-) ). Davon war aber noch nichts zu sehen, als ich mich am Samstag frueh um kurz nach 5 aus dem Bett geschaelt habe, um mit dem Taxi puenktlich um 6:30 in der Stadt zu sein. Dann hatten wir erstmal 3h Autofahrt vor uns – Ueberland ist der Verkehr etwas besser als in der Stadt, aber immernoch gewoehnungsbeduerftig ;-) Angekommen in Mysore haben wir zuerst Fruehstueck bekommen und wurden dann auf traditionelle Art begruesst (Musik, duftender Rauch und einen Punkt auf die Stirn). Anschliessend haben wir uns angeschaut, wie eine indische Familie fuer Dasara dekoriert hat und sie haben uns einiges ueber die Braeuche und Goetter die damit zusammenhaengen erzaehlt (so wird zB an jedem der 10 Tage ein anderer Gott verehrt).

Zum Palast des Marahajas sind wir mit diesem Gefaehrt gekommen, durch den Palast haben wir eine Fuehrung bekommen – Fotografieren war verboten, Kameras wurden uns alle abgenommen. Aber lasst euch sagen: Er ist innen noch vieeeel prachtvoller als von aussen, unmengen Gold, teuerste Holzsorten und Mamor wurden verbaut.

Nach der Fuehrung haben wir Mittagessen bekommen, dann kurz eine Wrestlingveranstaltung besucht und uns ein wenig ausgeruht, bevor wir am spaeten Nachmittag wieder zurueck zum Palast gefahren sind. Hier hab ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Elefanten gestreichelt :-)

Waehrend einer kleineren Prozession von Elefanten, Musikern, Eseln und Pferden in Richtung Palast, wurde dieser hell erleuchtet – ein umwerfender Anblick!

Mit diesen wunderbaren Eindruecken sind wir nach dem Abendessen wieder nach Bangalore gefahren, gegen 12Uhr war ich wieder daheim und bin direkt ins Bett gefallen! Sonntags habe ich ausgeschlafen und Abends das erste mal einen indischen Club von innen gesehen – ein entfernterer Bekannter, der wohl schon ein paar Auftritte hatte, hat zum ersten mal oeffentlich House gespielt. Da hier um 23:30 Sperrstunde ist, sind wir relativ frueh hin und haben danach noch Pizza gegessen und Red Bull fuer umsonst getrunken – Tania und ihre Freundinnen machen mehr oder weniger Werbung dafuer und bekommen dafuer Geld und Red Bull umsonst :-)

Soo und hier jetzt alle Bilder, anklicken vergroessert sie (hoffentlich!!!):

Max von Eicken

Gute und schlechte Nachrichten

Soo, nachdem ich euch jetzt eine ganze Weile hab warten lassen (sorry!) nun der dritte Beitrag… Inklusive unangenehmer Erfahrungen!

Bei dem meeting mit meinem Betreuer und meinem Manager haben wir im wesentlichen besprochen in welche Teilbereiche reinschauen werde, aber im Moment ist hier eh Urlaubssaison (mein Betreuer zB ist die naechste Woche weg…) und daher hab ich erstmal Zeit mich ganz gemuetlich in die allgemeinen Dinge einzulesen. Mein Computeraccount und meine AccesCard (um Problemfrei in die Gebaeude reinzukommen, ohne jedesmal wen von der security zu brauchen) sollten Mittwoch oder Donnerstag soweit sein, ausserdem soll mein Arbeitsplatz noch in die naehe von meinem Betreuer verschoben werden…

Dienstag abend waren wir wieder ein paar Stunden chillen bei Mikey, Tania hat ihr Tattoo vervollstaendigt bekommen. Ausserdem haben wir noch Passbilder gemacht und mir eine indische SIMcard besorgt. Hier zu telefonieren is mal wirklich billig… ca. 1,5 Cent pro Minute… Jetzt geht es aber auch schon mit den weniger schoenen Erfahrungen los: Als ich abends das letzte mal auf der Toilette¬†war hatte ich Durchfall :-(

Mittwoch morgen bin ich dann das erste mal in den SAP Bus eingestiegen – mein Glueck, dass an meiner Haltestelle noch andere einsteigen! Die meisten anderen Busse halten nicht mal, sondern wer mit will, muss im fahren zur (immer offenen) Tuer reinspringen. Es ist auch voellig ueblich, dass der Busfahrer es sich spart an den Rand zu fahren, haeufig muss man auch einfach mitten auf der Strasse wieder abspringen und dann sehen, wie man lebendig an den Strassenrand kommt^^ Auf dem Campus angekommen laeuft erstmal einer von der security durch, dann duerfen die Leute aussteigen. Wer mit dem eigenen Auto zur Arbeit kommt, muss auch durch eine Sicherheitskontrolle.¬†Die Wachleute tragen hier uebringens gerne auch mal ein recht grosses Gewehr spazieren ;-)

Den Tag¬†ueber war ich haeufig auf der Toilette, zwischendrin gings mir immer mal besser und dann wieder schlechter – meine Pillen gegen Durchfall hatten noch Kopfschmerzen und Uebelkeit als Nebenwirkung. Mir gings also nicht besonders gut und ich habe gleich wieder aufgehoert, die Teile zu schlucken! Nebenher hab ich mich dann im SAP Corporate Portal umgeschaut und jede Menge gelesen, um rauszufinden, was genau eigentlich der Programmteil bewirkt, um den es sich in meiner Abteilung dreht: SRM Operations. Aber allgemein geht¬†SAP offensichtlich davon aus, dass man das schon wissen muss, wenn man hier arbeitet; im grossen und ganzen war das alles die gleiche Werbung ;-) Mein Passbild habe ich noch abgegeben – meine AccesCard haette also Donnerstag soweit sein koennen… Abends hab ich mich dann mehr oder weniger direkt schlafen gelegt.

Donnerstag morgen gings mir dann schon deutlich besser (dachte ich), auch wenn ich mich etwas schlapp gefuehlt hab – kein Wunder bins ja nicht gewoehnt mehr als 12h lang nix zu essen ;-) . Bei SAP hat dann sogar schon mein Computeraccount funktioniert (!) – nach 2 Tagen… Da haben wohl andere schon deutlich laenger drauf gewartet :-D . Meine AccesCard war aber noch nicht soweit, dafuer hat sich nach 5 E-Mails der Assistentin hier endlich mal wer bereiterklaert meinen Arbeitsplatz fuer morgen zu verschieben… Ich muss zugeben, ich war sehr skeptisch – an dem neuen Platz stand naehmlich noch kein PC und das Telefon ging auch nicht ^^ Eine lustige Sache ist mir noch auf der Toilette passiert: irgendwas kam mir schon komisch vor als ich reinkam¬†- wusste aber nicht was. Als ich mir dann die Haende waschen wollte, kein Wasser 8-) ! Man muss dazu erwaehnen, dass die Haehne das Wasser automatisch anmachen, wenn man die Hand drunter haelt. Ich stand erstmal ratlos in der Gegend rum, bis das Licht wieder anging – und da ging auch das Wasser wieder :-) Stromausfaelle sind hier keine Seltenheit, daran habe ich mich schon gewoehnt, normalerweise ist der Notstrom in den Haeusern aber so geschaltet, dass das Licht zuerst wieder angeht – bei SAP geht natuerlich alle verfuegbare Energie zuerst zu den PCs ^^.

Die Heimfahrt abends hat noch laenger als ueblich gedauert, aber nach dem Aussteigen hat mich gleich eine Frau, die auch bei SAP ist, angesprochen wo ich hinmuss. Sie wurde von ihrem Freund (!) mit dem Auto an der Haltestelle abgeholt und die beiden haben mich dann gleich bei mir daheim vorbeigebracht, anschliessend hat sie noch nach meiner Handynummer gefragt und gemeint sie ruft mich mal an und laedt mich zum Essen ein :-) Ihr Freund ist uebringens Musiklehrer.

Abends habe ich es dann gewagt ein paar¬†Scheiben¬†Toastbroat¬†zu essen und eine Tasse Schwarztee zu trinken – keine gute Idee, heute morgen habe ich wieder auf der Toilette verbracht. Deshalb bin ich vorhin beim SAP Arzt gewesen, der hat mich erstmal auf Fieber untersucht und meinen Blutdruck gemessen (der ein wenig zu niedrig ist – naheliegenderweise). Habe dann insgesamt 4 verschiedene¬†Tabletten bekommen – keine Ahnung was jetzt genau^^ Aber immerhin, ich habe ein wenig Reis und eine Banane zu Mittag gegessen und es geht mir immernoch gut :-) Ich will mal hoffen, dass das auch so bleibt – es ist zwar voellig normal, dass sich eine europaeische Verdauung erst an Indien gewoehnen muss – unangenehm trotzdem!!!¬†Heute stand¬†uebringens an meinem neuen Platz wirklich ein Computer – nur das Telefon geht immernoch nicht :-D . Meine AccesCard hab ich jetzt auch, sodass ich mich nun endlich ohne Hilfe der security hier bewegen kann :-)

Morgen werde ich, wenn alles klappt mal einen Ausflug nach Mysore mit einigen anderen Deutschen machen – ihr hoert also hoffentlich Sonntag wieder von mir… und dann gibts auch mehr Bilder – versprochen! Um euch ein wenig zu vertroesten mal ein paar kleine Bilder vom Campus:

SAP Campus
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